Zusammen Zentängeln

Middlebury School in Germany

0. Wie man anfängt


Liebe ZentänglerInnen,

wir freuen uns auf die Muster, unsere Treffen, unsere Gespräche, und natürlich auf die Bilder von unseren Werken – und das Gute am Zentängeln ist, dass man dazu nicht viel braucht – für den Anfang:

Papier
Bleistift 3B
Papierwischer oder die Spitze eines Papiertaschentuchs
Tuschezeichner (Sakura Micron) oder einen dünnen schwarzen Filzstift / Fineliner – prinzipiell geht auch ein Rollerball oder Kugelschreiber – probieren Sie aus, was sich gut anfühlt und Ihnen gefällt! Die Farbe sollte radier- und wischfest sein – und je dünner die Spitze, umso feiner die Ergebnisse.
Radiergummi (einen guten, der das Papier nicht gleich mit wegradiert)

Weiterhin wunderbar beim Zentängeln: es entspannt, macht Spaß und sorgt für mindestens 10 min dafür, dass man mal an nichts denkt als an den nächsten Strich und den nächsten…..und den nächsten. (10 min braucht man ungefähr für eine klassische ‚Kachel‘ von etwa 8 x 8 cm.)

Erfunden und entwickelt haben die Zentangle-Methode Maria und Rick von Zentangle.com. Weitere Muster mit Schritt-für-Schritt gezeichneten Anleitungen finden Sie außerdem auf https://tanglepatterns.com/zentangles

Die meisten Muster bestehen nur aus wenigen Schritten, obwohl das Ergebnis so komplex aussieht, dass es oft unmöglich scheint, zu erkennen, wie das Muster gezeichnet wurde. Ein tolles Beispiel dafür ist das Muster ‚Rick’s Paradox‘ – danke an Katerina für dieses Bild:

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Es sieht unglaublich kompliziert aus, ist es aber nicht. 🙂 Vielleicht zeigt Katerina uns die Schritte?

In Katerinas Beispiel bestehen die Bilder aus einem sich wiederholenden Muster – aber man kann sehen, dass Katerina zuerst den Rahmen für das Bild festgelegt hat.

Eine ‚Zentängle-Kachel‘ misst ungefähr 8 x 8 cm – Sie können das Format selbstverständlich frei wählen. Empfehlenswert ist ungemustertes Zeichenpapier – ich habe hier nur der Einfachheit halber Papier mit bullet-points benutzt. Der schwarze Rand repräsentiert die Kante Ihres Zeichenpapiers.

Für den Rahmen können Sie mit Bleistift vier Kreuze in die Ecken Ihres Zeichenblatts die setzen (1). Verbinden Sie diese Kreuze miteinander und fertig ist der Rahmen (2):

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Jetzt unterteilen Sie die Fläche im Rahmen mit beliebigen beliebigen Bleistiftlinien, sodass man mehrere Felder unterschiedlicher Form erhält (3) Dann wählt man pro Bildfläche ein Muster und füllt die Flächen aus (4).

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Dabei ist es wichtig, nicht zu erschrecken, wenn man mal über die Linie malt – das macht nichts. Am Ende laufen die Muster organisch ineinander – und was wie ein ‚Fehler‘ ausgesehen hat, könnte der spannendste Punkt im Bild werden:

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Wo oben oder unten ist, ist beim klassischen Zentängeln egal – Sie können wirklich machen, was Sie wollen!

Loslegen können Sie natürlich sofort! Suchen Sie sich vier Muster aus. Lernen Sie, die Muster nach den Schritt-für-Schritt Anleitungen zu zeichnen. Nehmen Sie Ihr Zeichenpapier, zeichnen Sie den Rahmen und zeichnen Sie dann mit Bleistift die Linien für die Felderbegrenzung in den Rahmen. Füllen Sie jedes Feld mit einem anderen Muster – für die Muster benutzen Sie den schwarzen Tuschestift oder Filzstift. Am Ende radieren Sie die Spuren der Bleistiftlinien weg – fertig. Und dann kann man mit Bleistift die Zeichnung so schattieren, sodass plötzlich der Eindruck von Dreidimensionalität entsteht – das zeige ich beim nächsten Mal.

Viel Spaß – und wir sind auf Ihre Bilder gespannt!
Mit herzlichem Gruß –
Heike